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St. Malo

Département: Ille Et Villaine

Meereshöhe
Einwohner: 51.000

Enge Gassen und Laden an Laden mit phantasievollen Schildern.

"Steinkrone auf den Wellen", "granitene Zitadelle", so beschreiben Gustave Flaubert und Francois-Rene Chateaubriand die fast an der Ostgrenze der Bretagne, an der Rance-Mündung gelegene alte Korsarenstadt St-Malo. Sie ist von einem geschlossenen, begehbaren Mauerring umgeben und wird auch St-Malo Ville close (geschlossene Stadt) oder Intra muros (innerhalb der Mauern) genannt. Ursprünglich lag die Stadt auf einer Insel. Heute ist sie über zwei Dämme ans Festland angebunden: Im Nordosten führt die Chaussee du Sillon nach Paramé und weiter nach Rothéneuf, im Süden führen der Quai St-Louis und seine Fortsetzung, der Quai Trichet, zu den Schiffsbahnhöfen und nach St-Servan. Diese ehemals selbständigen Orte wurden 1967 St-Malo eingemeindet. Viele schöne alte Villen in der Umgebung, die sog. Malouinieres, belegen, dass die Smaragdküste (- Cote d'Emeraude) seit Ende des 19. Jahrhunderts ein beliebter Aufentbaltsort fur Sommergäste ist.

Wichtigste Einnahmequelle der Stadt ist auch heute noch der Hafen mit seinem Güterumschlag von 1,7 Mio. Tonnen und rund 700.000 Passagieren. Er besteht aus vier, durch eine Schleuse geschützte Hafen- oder Flutbecken, wo die Handelsschiffe, die Fischfangflotte und Jachten liegen. Vom eigentlichen Vorhafen im Süden der Stadt starten die Fahrschiffe zu den britischen Kanalinseln Guernsey, Jersey und Sark und nach Portsmouth in Grossbritannien. Die Altstadt von St-Malo gehört wegen ihrer Lage vor der Küste, ihrer hohen Stadtmauer und ihres einheitlichen Stadtbildes zu den bedeutendsten Sehenswurdigkeiten der Bretagne. Manchen Besuchern wird sie wegen ihrer engen schluchtartigen Gassen, den nüchtern wirkenden Granitfassaden und gleichmassig angeordneten Häuserzeilen vielleicht etwas duster erscheinen; ein Spaziergang auf der Stadtmauer zählt jedoch zu den Höhepunkten einer Bretagne-Reise.

Grand DonjonIm 6. Jh. Iieß sich der aus Lancarvan in Wales stammende Einsiedlermönch Maclow auf der südwestlich von St-Malo gelegenen Landzunge von Alet nieder (heute St-Servan). Aus Maclow, der zu den sieben heiligen Gründern der Bretagne gehört, wurde französisch Maciou und bretonisch Malo. Normannische Übefälle im 9. Jh. zwangen die Bewohner von Alet, auf die gegenüberliegende und leichter zu verteidigende Insel überzusiedeln. Der neugegründete Ort erhielt 1152 den Namen St. Malo de l'lsle. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die mächtigen Wehrmauern um die Stadt herum gebaut, die letzten Verstärkungen 1693-1695 nach Plänen von Simon Garangeau, einem Schüler des königlichen Festungsbaumeisters Vauban. Vom Meer aus konnte die Stadt auch nie erobert werden. Überhaupt liebten die Malouins, wie die Bewohner genannt werden, ihre Unabhängigkeit. Ihr Wahlspruch lautete: "Ni Français, ni Breton Malouin suis ( Ich bin weder Franzose, noch Bretone, ich bin Bürger von St-Malo"). Ende des 16. Jh.s war die Stadt vier Jahre sogar unabhängige Republik. Ruhm und Wohlstand verdankte St.Malo schon sehr früh der Seefahrt. Bei zwei Fahrten 1534 und 1535 entdeckte der Malouiner Jacques Cartier (1491 -1557) Kanada.

Port de PlaisanceSeinen Aufstieg zur Hauptstadt der Korsaren erlebte St Malo dann Ende des 17. und Anfang des 18. Jh.s, als Malouiner Korsaren die Weltmeere verunsicherten. Als es mit der Seeräuberei zu Ende ging verlegten sich die seetüchtigen Malouiner auf die Hochseefischerei vor Neufundland und Labrador, auf den Tuchhandel und das Geschäft mit dem Ebenholz, wie der Sklavenhandel im Volksmund beschönigend genannt wurde. Seine schwärzeste Stunde erlebte St Malo im August 1944, als alliierte Luftangriffe 80 % der Innenstadt in Schutt und Asche legten. In den folgenden Jahren wurde die Altstadt St Malos im klassizistischen Stil des 18. Jh.s wiederaufgebaut, hierfür alle noch verwendbaren Steine markiert, geborgen und wieder genutzt. Berühmte Söhne der Stadt sind Bertrand François Mahé de la Bourdonnais (1699-1753), der Kolonien in Indien erwarb, Pierre de Maupertuis (1698-1759), Gelehrter, Mathematiker und Geograph, Lamennais (1772-1838), ehem. Priester, Vorkämpfer eines sozialen Christentums und Schriftsteller sowie der große Romantiker Chateaubriand (1768-1848)

mittleres Bild:
Der Grand Donjon, das heutige Stadtmuseeum,
schützte früher die Porte St. Thomas.

Blick auf den Port de Plaisance,
links einer der wuchtigen Türme der Grand Porte
im Hintergrund der Grand Donjon von hinten.

Teddybear Restaurant
schlecht zu sehen, aber mitten im Hafen gibt es ein Teddybear Restaurant.
Wer jetzt nicht weiss welche Verbindung ich zu Teddies habe schaut sich diese Seite an.

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